Irgendwas lernen wir eigentlich immer. Jeden Tag. Ob beim Lesen, im Meeting, aus einem guten Podcast, aus einem interessanten Vortrag, nach einem Gespräch mit dem Vorgesetzten oder den eigenen Mitarbeitern. Nur: nach einiger Zeit ist es wieder weg: aus den Augen, aus dem Sinn.
Nutze ein Lern-Logbuch!
Nimm Dir nach allen Situationen, in denen Du etwas lernen konntest, 30 Sekunden Zeit und schreibe auf
, was Du gelernt hast, was Du erfahren hast und verinnerlichen willst.Vier einfache Regeln:
- Nimm Dir dafür genau 30 Sekunden Zeit. Nicht mehr und nicht weniger. In den 30 Sekunden bist Du gezwungen, Deine Erfahrungen schnell und einfach zusammenzufassen. Keine Ausschweifungen, keine langen Texte – nur das Wesentlich in kurzen Stichpunkten. Du hast nur die 30 Sekunden Zeit. Wähle aus, interpretiere und überlege, welche Konsequenzen das Gelernte für DICH hat.
- Sofort! Mach‘ das sofort nach jedem Lesen, nach einem Meeting oder nach anderen Situationen, in denen Du wichtige Erfahrungen machen konntest. Je später Du das machst, umso mehr verlierst Du die Chance, Deine spontanen Gedanken, Gefühle und Ideen zu notieren. Je länger Du wartest, um so mehr geraten wieder die Fakten des Gehörten in den Vordergrund und wertvolle Zwischentöne und Schattierungen gehen verloren.
- Entscheide, was das Wichtigste ist! In das Lern-Logbuch sollen nicht die Notizen aus dem Meeting, Deine ToDo-List oder die Stichworte, die Du im Vortrag mitgeschrieben haben. Es geht um Deine Interpretation, Deine Prioritäten und darum, welche Entscheidungen sich für Dich daraus ableiten.
- Schriftlich! Das schriftliche Formulieren in eigenen Worten hilft Dir, Dich zu sortieren und vor allem das Gelernte zu verinnerlichen.
Das eigene Lern-Logbuch zu führen und sich an die 30-Sekunden-Regel zu halten ist harte Arbeit! Komm‘ bloß nicht auf die Idee
, einfach alles aufzuschreiben, was Dir in den Sinn kommt. Das macht man gerne, weil es einfach ist: man schreibt alles auf, was einem in den Sinn kommt, was man hört und spart sich so das Denken. Dann hat man es gespeichert und könnte nachsehen, wenn man die Notizen denn finden würde. Hier geht es aber um etwas anderes.Das Lern-Logbuch erhält seinen Wert aus der Priorisierung, der Interpretation und den Entscheidungen, die Du aufgrund des Gelernten triffst. Und eben um die Entscheidung, was denn die wenigen wichtigen Dinge sind, die für Dich zählen. Qualität vor Quantität.
Wenn Du Dein Lern-Logbuch in dieser Art regelmäßig führst, hast du nach kurzer Zeit ein eigenes massives Logbuch von 30-Sekunden-Eindrücken. Du kannst es durchforsten und jederzeit nachschlagen. Oder auch nicht. Allein durch die Arbeit, die Du Dir damit gemacht hast, hast Du schon etwas dafür getan, das Gelernte zu verinnerlichen – auch wenn Du das Geschriebene nie wieder lesen würdest.
Hinzu kommt, dass Du Dich selbst mit der Zeit verändern wirst. Du wirst besser und fokussierter zuhören, Du wirst bessere Fragen stellen und aufmerksamer werden für die Dinge, die in Meetings, beim Lesen etc. für Dich von Wert sind.
Was hältst Du von der Idee, ein Lern-Logbuch zu führen? Oder hast Du es schon ausprobiert? Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht?